Warum Leerfahrten heute nicht mehr sein müssen
Wie der Spotmarkt hilft, Kosten und CO2-Emissionen einzusparen
Immer mehr Unternehmen aus Produktion und Handel setzen sich zum Ziel, ihre CO2-Emissionen zu senken. Dasselbe gilt auch für die Logistik. Hier kann die Vermeidung von Leerfahrten durch kurzfristige Anschlussaufträge den Speditionen und Transportunternehmen immense Einsparpotenziale bieten – und dabei das Klima schonen.
Emissionen und Betriebskosten senken
Beim Klimaschutz ist Deutschland seit 1990 ein deutliches Stück vorangekommen: Um 35 Prozent ist der Ausstoß von Treibhausgasen bis Ende 2019 gesunken. Doch auch im Straßengüterverkehr soll das neue Maßnahmenpaket der Bundesregierung zum Schutz der Umwelt ansetzen. Dabei wirken sich CO2-Emissionen hier nicht nur negativ auf die Umwelt aus, sondern bedeuten auch wirtschaftliche Einbußen. Laut European Environment Agency (EEA) entstehen jährlich klimabedingte, wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe. Immer mehr Unternehmen aus Produktion und Handel setzen es sich daher selbst zum Ziel, ihre CO2-Emissionen zu senken. Fast 60 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland stammen aus Kraftwerken und Industrieanlagen. Doch auch in der Logistik ist die Reduzierung von Emissionen ein Faktor, der nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch die Betriebskosten senkt.
CO2- und Kostenreduktion in Einem
Das italienische Unternehmen GreenRouter untersucht dazu die CO2-Emissionen der Supply Chain einzelner Logistikunternehmen und analysiert die Ergebnisse. Als Partner der weltweiten Organisation Global Standards One (GS1) trägt das gleichnamige Tool der Entwickler aus Italien dazu bei, Wertschöpfungsketten zu verbessern. Dazu werden die Verbrauchswerte im Straßengüterverkehr betrachtet.
Am Beispiel eines 26-Tonners der Klasse EURO 6 wurden bei Vollbelastung und bei einer Leerfahrt die CO2-Werte gemessen. Hier betrugen die CO2-Emissionswerte pro gefahrenen Kilometer 0,9 kg CO2 bei Volllast und 0,7 kg CO2 bei einer Leerfahrt.
Doch die Gesamtbilanz fällt beim näheren Hinsehen anders aus: Ein voll beladener Lkw produziert zwar 25-30 Prozent mehr Emissionen als ein Fahrzeug, das leer unterwegs ist. Jedoch wird für die Ladung, die dieses Fahrzeug hätte transportieren können, ein weiterer LKW eingesetzt, der erst einmal zum Bestimmungsort gesteuert werden muss. So sind nun zwei LKW unterwegs, die beide mindestens eine Leerfahrt und eine Fahrt unter Last haben. Hinzu kommen ggfs. sogar abweichende längere Anfahrtswege. Deshalb muss man in diesem Fall die Leerfahrt und die Fahrt des zusätzlichen LKW addieren. Dadurch verursachen Leerfahrten vergleichsweise einen höheren Anteil an Emissionen als reine Fahrten mit Vollauslastung.
Kurzfristig Aufträge für Rücktouren finden
Der Einsatz von Frachtenbörsen ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch nachhaltig. Denn eine der effektivsten Maßnahmen, um Leerfahrten zu reduzieren und dadurch den CO2-Ausstoß zu kompensieren, ist der Einsatz digitaler Transportplattformen, wie der Frachtenbörse von TIMOCOM. Dort finden Auftragnehmer und Auftraggeber auch kurzfristig Fracht und Laderaum. Die Auslastung eines Fuhrparks kann so um bis zu 30 Prozent und die Umsatzgewinne um bis 15 Prozent erhöht werden. Gleichzeitig kann eine Senkung von CO2-Emissionen in Höhe von 23 Prozent erzielt werden. So die Ergebnisse einer Messung von GreenRouter, die die Daten eines Transportunternehmens mit eigenem Fuhrpark analysiert haben. Dank des systematischen Einsatzes der Frachtenbörse wurde der Ressourceneinsatz gewinnbringend und nachhaltig optimiert.
Nachhaltiger Transport und Kosteneinsparung
Klimafreundlicher Transport gewinnt auch bei Industrie- und Handelsunternehmen an Bedeutung, die ihre eigene Klimabilanz optimieren wollen. Die Einsparung von C02-Emissionen in allen Bereichen der Supply Chain ist ein sehr wichtiges Thema, nicht nur, um entsprechende Ausgleichsleistungen zu vermeiden. Viele Unternehmen haben Nachhaltigkeit und Umweltschutz in ihrer Werteskala weit nach oben gesetzt. Durch den Einsatz digitaler Transportplattformen können alle Beteiligten – Verlader aus Industrie und Handel ebenso wie Frachtführer und Transportunternehmen – von der Kosteneinsparung profitieren. Sowohl die Umwelt als auch wir alle gewinnen durch die Reduzierung der CO2-Emissionen.
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