Digitalisierung in Speditionen: Auf die Richtung kommt es an.
Interview mit Speditionsberater und Autor Roland Stelz
„Die Optimierung der Kerze hat nicht zur Erfindung der Glühbirne geführt“. Was hat dieses Bild mit der Digitalisierung in Speditionen zu tun? „Eine ganze Menge!“, hat sich Spediteur und Autor Roland Stelz gedacht. Wichtig ist es vor allem, innovative Wege zu gehen und neue Technologien zu nutzen. Dazu gehören auch sogenannte Mehrwertdienste.
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Herr Stelz, was heißt für Sie Digitalisierung in einer Spedition?
Hier muss man zwischen „Digitalisierung nach innen“ und „Digitalisierung nach außen“ unterscheiden. Beim ersten geht es darum, bestehende Prozesse effizienter machen. Zum Beispiel kaufen wir heute die Transportdienstleistungen digital per Frachtenbörse ein und nicht mehr mit dickem Telefonbuch und Hörer in der Hand. Im Prinzip machen wir immer noch die gleichen Dinge – nur eben wesentlich schneller, stabiler und kostenoptimierter.
Bei der „Digitalisierung nach außen“ geht es um neuartige Lösungen mit Fokus auf den Kunden bzw. Geschäftspartner. Die entscheidende Frage hier ist: Wie können wir für Kunden und Partner einen besonderen Nutzen schaffen? Es bedeutet, neue Wege zu gehen und über den Tellerrand hinauszuschauen. Kurz gesagt: Um mehr Effektivität.
Was ist der Unterschied zwischen effizienter und effektiver Digitalisierung?
Effizienz dank Prozessoptimierung
Das Ziel der ersten, prozessoptimierenden Digitalisierung, ist ein durchgängig digitaler Informationsfluss beim Transportprozess. Von der Auftragsanbahnung bis hin zur Abrechnung werden analoge, zeitfressende Prozesse wirtschaftlicher gemacht.
Effektivität dank Mehrwertdiensten
Mehr Effektivität bedeutet konkrete Wettbewerbsvorteile durch neue Produkte auf Basis digitaler Technologien zu erlangen. Das sind digitale Zugaben, die dabei helfen, das Hauptprodukt – die Transportdienstleistung – aufzuwerten und zu differenzieren. Man spricht hier von Value Added Services, also mit Informationen verbundene Zusatzleistungen rund um den eigentlichen Transport. Zu Deutsch: Mehrwertdienste. Bezahldienste können so eine Möglichkeit sein. Es ist ein enormer Unterschied, ob der Partner in zwei Monaten oder direkt binnen 24-48 Stunden bezahlt wird. Liquidität erlaubt mir mehr Aufträge anzunehmen, mehr Umsatz zu generieren. Oder auch das Thema Nachhaltigkeit und Emissionen. Hier gibt es digitale Werkzeuge, die automatisch die eigene Supply Chain daraufhin analysieren - und helfen diese zukunftsfähig zu machen.
Warum sind Mehrwertdienste beim Digitalisierungsprozess so wichtig?
Viele Speditionen und Transportunternehmen konzentrieren sich nur auf die Digitalisierung interner Prozesse. Das ist zwar wichtig – doch salopp gesagt: das machen alle anderen auch! So kann man beispielweise die Kosten vielleicht um 0,3 % senken. Das reicht aber noch lange nicht aus, um seine Position am Markt dauerhaft zu stärken. Der viel wirksamere Hebel, um die eigene Spedition mittels Digitalisierung entscheidend nach vorne zu bringen, ist Effektivität. Zum einen erreicht man dies, indem man die Zusammenarbeit so leicht wie möglich macht. Zum anderen durch zusätzliche Dienste oder Leistungen. Es zahlt sich auch immer aus, sich entsprechend weiterzubilden und mehr anbieten zu können. Auch hier gibt es Partnerangebote. Ich sage immer gerne: „Sie können es sich auf Dauer nicht leisten, sich das nicht zu leisten!“
Mehr zu den TIMOCOM MehrwertdienstenTIMOCOM bietet hier seinen Kunden Mehrwertdienste zu Sonderkonditionen an, die zum Teil direkt an den TIMOCOM Marktplatz angeschlossen sind. Dabei geht es um exklusive digitale Angebote von Partnern, die über den eigentlichen Transportprozess hinaus gehen. Ein Beispiel ist der Bezahldienst JITpay™, der eine Auszahlung binnen 24-48 Stunden nach durchgeführten Transporten ermöglicht. Auch das Thema CO2-Fußabruck wird abgedeckt: TIMOCOM Partner BigMile bildet mit seinem Analysetool den Einstieg in die CO2-Emissionsberechung und -Reporting. Ob es um Verarbeitung von Transportaufträgen mittels künstlicher Intelligenz geht, Factoring oder die Möglichkeit einen eigenen digitalen Vertriebskanal aufzubauen: Diese sogenannten Value Added Services sorgen für mehr Effektivität und verschaffen wichtige Wettbewerbsvorteile. |
Fazit
Langfristig gesehen ist es unabdingbar, neben der Digitalisierung interner Prozesse auch auf externe Digitalisierung zu setzen – und neue, digitale Produkte zu nutzen. Nur auf diese Weise können sich die Speditions- und Transportunternehmen auf dem Markt behaupten und mit dem Fortschritt mithalten.
Zum Autor
Roland Stelz ist Geschäftsführer von „Die Speditions-Berater“ in Münzenberg bei Gießen. Die Speditions-Berater haben es sich zum Ziel gemacht, Spediteure bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen. Da sie alle selbst in leitender Funktion in Speditionen gearbeitet haben, verstehen sie sich nicht als „klassische Berater“, sondern als beratende Spediteure. Roland Stelz ist darüber hinaus Autor des Praxiswerks für Spediteure: „Gezielt Erfolge einfahren“. Auf über 700 Seiten behandelt das Buch in unterhaltsamer Romanform Themen (und gibt konkrete Handlungsempfehlungen), die für den Erfolg in Speditionen ausschlaggebend sein können.
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