News 16.04.2020
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Auf einmal im Rampenlicht

Zum Tag der Logistik ein Plädoyer für Wertschätzung, die nachhaltig Werte schafft

13. Tag der Logistik - #WeTrustInLogistics

Die Logistikbranche fristete in der öffentlichen Wahrnehmung eher ein Schattendasein – bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie. Zum Tag der Logistik ein Plädoyer für Wertschätzung, die nachhaltig Werte schafft

Überall sind sie nun, die Schlagzeilen von den „Helden des Alltags“. Helden sind sie zweifelsohne, die vielen Pfleger, Verkäuferinnen oder Trucker und das nicht erst seitdem Corona dafür gesorgt hat, dass die Scheinwerfer auf sie gerichtet sind. Doch echte Solidarität und Wertschätzung, die sich auch im Portemonnaie bemerkbar machen, bewirkt kurzfristige Aufmerksamkeit noch lange nicht. Faire Preise und mehr Respekt dafür umso mehr. Was es jetzt braucht ist ein solidarisches Handeln, und Verhandeln, der Logistik-Akteure miteinander sowie eine dauerhafte Wertschätzung der Öffentlichkeit, die über Krisenzeiten hinaus wirkt.

Hinter den Kulissen: wertvolle Transporte unter Wert verkauft

Es beginnt mit den Preisen. Aufgrund der Krise schwanken auch die angebotenen Transportpreise aktuell sehr stark und mitunter sind sie nicht annähernd kostendeckend. In der Logistik ist der Kostendruck selbst in krisenfreien Zeiten hoch und die Margen ermöglichen oft nur wenig Spielraum. Auch produzierende Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen. Nichtsdestotrotz sollten Auftraggeber im Rahmen ihrer Möglichkeiten faire Preise anbieten, die es Transportunternehmern ermöglichen, kostendeckend zu arbeiten. Denn was wäre die Konsequenz, wenn es so weiterliefe wie aktuell?

Ein dauerhaft niedriges Preisniveau hätte zur Folge, dass viele kleine und mittelständische Unternehmen aus dem Markt verschwänden. Daher muss sich jeder der Konsequenzen seines Handelns und seiner Verantwortung in diesen Zeiten bewusst sein: Wer jetzt Preise drückt und Fracht- oder Laderaum unter Wert einkauft, schafft einen zukünftigen Markt mit weniger Angebotskapazitäten und wiederum entsprechend höheren Preisen. Eines ist sicher: Es gibt eine Zeit nach der Krise, wenn die Produktion wieder hochgefahren wird, die Bänder wieder laufen und Güter bewegt werden müssen. Allen Akteuren in der Logistik, egal ob Spediteur oder Einkäufer eines Konzerns, sollte klar sein, dass ein solidarisches Handeln und somit ein fairer Preis für professionelle Arbeit allen zugutekommt und einen Transportmarkt sichert, der Flexibilität und Optionen bietet.

Unerwartet im Fokus: LKW-Fahrer als Helden der Liefer-Front

Es geht weiter mit den Werten. In Krisenzeiten liegen nicht nur die Nerven blank. Sie legen auch Charakter und Haltung frei. Gerade jetzt zeigt sich das Wertegerüst von Menschen, Institutionen, Unternehmen, das gesamte Wertesystem einer Gesellschaft. Und dieses große Bild zeichnet sich jeden Tag im Kleinen nach, auch in der Logistik. LKW-Fahrer berichten immer wieder, dass sie noch nicht einmal grundlegender Hygiene wie dem Händewaschen nachkommen können. Ihnen werden hierfür an Be- oder Entladeorten nicht die Möglichkeiten gegeben oder gar der Zugang zu Sanitäranlagen verwehrt. Geht man so mit Helden um? Mit denjenigen, die Tag für Tag dafür sorgen, dass Regale gefüllt werden können und Pakete ihr Ziel erreichen?

Der Preis, den LKW-Fahrer für ihren Einsatz zahlen, ist hoch. Neben dem Stress kommt nun die Sorge vor einer Ansteckung hinzu. Denn sie können sich nicht im Homeoffice vor einem unsichtbaren Gegner schützen. Der Lohn für diesen Heldenmut lässt bisher auf sich warten. So sehr die Dankesbekundungen auch kurzzeitig erfreuen, satt machen sie nicht. Wertschätzung umzumünzen, von Gesten hin zu Geld, sollte gerade für die letzten Glieder der Logistikkette, insbesondere für ihren immensen Einsatz in Krisenzeiten, kein reines Lippenbekenntnis oder gar eine Einmalleistung bleiben.

Wie die Geschichte endet, ist noch offen. Märkte erholen sich, Gemüter auch. Was bleibt ist die Erinnerung daran, wie wir in Krisenzeiten miteinander umgegangen sind und miteinander Geschäfte gemacht haben. Nichtsdestotrotz wird es auch weiterhin keinen Tag ohne Logistik geben. Die Logistiker, besonders die LKW-Fahrer, werden auch weiterhin dafür sorgen, dass die Versorgung der Bevölkerung gesichert ist. Egal ob im Normal- oder im Ausnahmezustand, egal ob im Rampenlicht oder nicht. Ihre Heldenreise geht weiter.

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