Der Winter ist da – was Fahrzeugführer jetzt beachten sollten
Die trubelige, aber auch entspannte Zeit mit Weihnachten und Silvester liegt nun hinter uns. Für die meisten von uns beginnt der Winter mit dem ersten Schnee, der in den Alpenregionen bereits Anfang Dezember für weiße Winterprachten gesorgt hat. Es ist wie immer und überall, des einen Freud, des anderen Leid: Schneefall bedeutet für die einen Spaß im Schnee, für die anderen Chaos auf der Straße.
Für diejenigen, die bereits morgens sehr früh aus ihrem Zuhause müssen, um zur Arbeit zu kommen oder auch ihrer Arbeit nachzugehen, kann es eine rutschige Angelegenheit werden: Bodenfrost, glatte Straßen, beschlagene Scheiben, Schnee und Eisplatten auf dem Dach bringen die ersten Herausforderungen mit sich. Wenn man trotz Schnee und Eis auf dem Dach oder mit einem kleinen Guckloch losfährt, kann das Bußgeld teuer werden: Wussten Sie, dass bis zu 120 € vom Weihnachtsgeld verschwinden können? Und das gilt nicht nur für LKW-Fahrer! Auch das Warmlaufen lassen des Motors ist ebenfalls strafbar bzw. kostet.
Der folgenden Text verrät Tipps & Tricks, die dabei helfen, sicher durch die eisige Zeit zu kommen und das Weihnachtsgeld lieber in schöne Dinge, statt in Strafen zu investieren.
Richtige Bereifung am Fahrzeug? Auf geht’s!
Es steht außer Frage, dass die richtige Reifenwahl im Winter der Winterreifen ist. Besonders dort, wo es häufiger zu Schneefall kommt. Auch hier gilt es, regelmäßig die Profiltiefe sowie den Reifendruck zu prüfen. Empfohlen werden traktionsstarke Reifen mit einer Profiltiefe von mindestens 4 mm. Ein zu hoher, aber auch ein zu niedriger Reifendruck verschleißen den Reifen deutlich schneller bei extremer Witterung. Der falsche Reifendruck führt ebenfalls zu einem längeren Bremsweg auf rutschiger Fahrbahn. Wichtig ist auch zu prüfen, ob eine Winterreifenpflicht besteht, ob diese für alle Achsen gilt oder nur für die Antriebsachse. Seit letztem Jahr gilt zumindest für Busse sowie Fahrzeuge der Klasse N2 und N3 in Deutschland eine Winterreifenpflicht auf der Antriebs- UND Lenkachse. Im Ausland sieht es anders aus und bei nicht beachten sind Bußgelder in Höhe von bis zu 5.000 € möglich sowie der Entzug des Führerscheins.
Was zu einem Reifen dazugehören kann, aber eher seltener genutzt wird, ist die Schneekette. Hier empfiehlt es sich, hin und wieder das Anlegen der Kette zu üben, damit man nicht zu lange in der Kälte mit den Ketten hantieren muss.
Alle Dichtungen dicht? Los geht’s!
Dichtungen überprüfen gehört zu jedem Fahrtantritt dazu. Alles so wie es sein soll? Losfahren. Im Winter wird das Material viel stärker beansprucht als im Sommer; zum einen durch die Witterung, zum anderen durch Matsch, Wasser und Salz. Die Dichtungen werden poröser. Wenn es undichte Stellen gibt, sind diese im Winter auch direkt anfällig für Rost und es könnte zudem einen Kurzschluss geben. Wenn die Dichtungen überprüft werden, sollten die Bremsschläuche genauso geprüft werden wie der Frostschutz in den Bremsschläuchen. Dies gilt für Druckluftbremsen. Ist dieser nicht ausreichend vorhanden und die Flüssigkeit in den Bremsschläuchen friert, ist die Weiterfahrt lebensgefährlich. Hier direkt den Service anrufen, die das Fahrzeug wieder fit machen. Es ist ebenfalls wichtig, die Entwässerungsventile an den Druckluftkesseln proaktiv zu betätigen, damit auch hier nichts einfriert.
Verpflegung gesichert? Einsteigen und los!
Sollte man einmal liegenbleiben oder in einer Vollsperrung stecken, ist es gut, eine Decke dabei zu haben. Vielleicht sogar zwei, falls andere Personen im Fahrzeug mitfahren. Manchmal kann es mehrere Stunden bis zur Weiterfahrt dauern oder Helfende vom Deutschen Roten Kreuz vorbeikommen. Deswegen ist es auch gut, etwas mehr Proviant einzupacken sowie eine Thermoskanne mit gutem Kaffee oder leckerem Tee. Sollten Sie sich unwohl fühlen oder sich erkältet haben, lesen Sie unseren Artikel Krank in der Fahrerkabine.
Energieversorgung gewährleistet? Dann eine gute Fahrt!
Die Leistung der Batterie nimmt im Winter ab. Nicht um 10 oder 15 %, nein die Batterie ist 30-50 % weniger effektiv! Also: Batterie zu Beginn des Winters prüfen und notfalls austauschen lassen. Gerade im Winter wird die Batterie stärker gefordert, da mehr elektrische Verbraucher sowie der Anlasser mehr Energie benötigen. Es ist ebenfalls wichtig die Beleuchtung regelmäßig zu prüfen: Besser sehen können und natürlich auch gesehen werden!
Eisplatten auf dem Dach? Erst räumen, dann fahren!
Am besten ist es natürlich, wenn man nahe einer Räumungsstation geparkt hat und somit den Auflieger vom Eis befreien kann. Da dies leider nur in den seltensten Fällen möglich ist, kann alternativ leicht abschüssig geparkt werden, sodass das Wasser abläuft. Wenn alles perfekt läuft, sind die Fahrzeuge bzw. Auflieger mit einem RoofSafetyAirBag ausgestattet. Dieser muss eingeschalten werden, bevor das Wasser gefriert. Wichtig ist, dass nie ungesichert auf das Dach des LKW geklettert wird, um die Eisplatten zu entfernen! Beim Entfernen der Platten zudem stets darauf achten, dass keine anderen Fahrzeuge oder gar Personen geschädigt werden könnten. Ist der Auflieger leer, kann man die Plane versuchen von innen anzuheben und so die Platten lösen. Als PKW-Fahrer kann man gut mit einem Besen arbeiten. Wenn man die Eisplatte oder auch Schneemassen auf dem Dach nicht entfernt und es deswegen zu einem Unfall kommt, können bis zu 120 € fällig werden.
Sollte es auf Ihrer Strecke Unfälle oder kurzfristige Sperrungen aufgrund der Witterung, Baustellen oder Unfällen geben, können Sie sich über die TIMOCOM Anwendung Routen & Kosten stets auf dem Laufenden halten.
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Ein letzter Tipp für die Winterzeit, damit es auch im Sommer zu keiner bösen Überraschung kommt: hin und wieder die Klimaanlage anschalten und gut durchlüften lassen.
Wir wünschen Ihnen allen eine gute und sichere Fahrt im Winter!